Die Wasser- und Kernkraft dominieren den heutigen Schweizer Strommix. Für die breitere, politische Diskussion über die zukünftige Ausrichtung ist es entscheidend, Vor- und Nachteile der einzelnen Stromerzeugungsarten anhand von verschiedenen Beurteilungskriterien zu kennen. Avenir Suisse hat dazu eine Übersichtstabelle zusammengestellt, die Sie hier downloaden können.
Ein wichtiges ökonomisches Kriterium sind die Kosten pro produzierte kWh, sowie der potenzielle, realistisch eingeschätzte Beitrag eines Energieträgers zur zukünftigen Stromversorgung.
Gerade im Zusammenhang mit der Diskussion über die neuen Erneuerbaren (u.a. Photovoltaik, Wind, Biomasse) gilt es auch, ihren Beitrag zur Stabilisierung des Stromnetzes zu beurteilen. Denn aufgrund physikalischer Gegebenheiten muss zu jedem Zeitpunkt so viel Strom bereitstehen, wie nachgefragt wird. Die Schwankungstoleranzen sind sehr gering, bei einem Über- oder Unterschreiten droht das Stromnetz zusammenzubrechen, Stromausfälle wären die Folge.
Die Eignung einer Energiequelle für die Schweiz muss deshalb auch vor dem Hintergrund nicht beeinflussbarer Faktoren wie dem Wetter beurteilt werden. Je grösser die Abhängigkeit – also je weniger abrufbar die effektive Energieerzeugung ist –, desto geringer der Beitrag der Energiequelle zur Stabilisierung des Netzes. Die Versorgungssicherheit kann gar darunter leiden, wenn nicht prognostizierte Stromflüsse das Gleichgewicht des Netzes stören.
Weitere Beurteilungskriterien sind die Abhängigkeit des Energieträgers von einem Bezug aus dem Ausland, der mit dem Energieträger verbundene CO2-Ausstoss, sowie weitere, negative Externalitäten, die in der Schweiz anfallen. Für diese Kriterien gilt: Je höher eingeschätzt, desto weniger vorteilhaft ist die Energiequelle für die zukünftige Versorgung der Schweiz.
Die Tabelle gibt in übersichtlicher, aber aufgrund des Formats natürlich verknappter Form, eine Einschätzung ab und kann als eine Diskussionsbasis dienen, um den zukünftig angestrebten Strommix der Schweiz politisch festzulegen.
Die Tabelle wurde erstmals publiziert in der Mai-Ausgabe der Zeitschrift «Schweizer Monat».