Mit der jüngsten Finanzmarktkrise ist man sich auch in der Schweiz gewahr geworden, dass es Finanzinstitute gibt, die nicht untergehen dürfen. Aufgrund ihrer schieren Grösse geniessen diese eine faktische Staatsgarantie. Unternehmen, die «too big to fail» sind, entziehen sich weitgehend der Disziplinierung durch die Marktkräfte. Beinahe drei Jahre nach dem Ausbruch der Finanzmarktkrise hat die Politik noch keine angemessenen Antworten auf diese Herausforderungen gefunden. Man schwankt zwischen der Notwendigkeit eines sicheren und zukunftsfähigen Finanzsystems und dem Wunsch, die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Sektors zu erhalten.
Aus der Sicht von Avenir Suisse wird nur die Schaffung eines geordneten Insolvenzverfahrens auch für systemrelevante Finanzintermediäre den Widerspruch lösen können. Durch geeignete Massnahmen könnte die Durchsetzung eines Insolvenzverfahrens glaubwürdig gemacht und damit das Risikoverhalten der systemrelevanten Finanzinstitute gezügelt werden. Parallel dazu sollten die Eigenmittel- und Liquiditätsvorschriften verschärft werden.