Die zusammen mit economiesuisse und Avenir Suisse erstellte Studie geht von der Sorge um den Bildungsstandort Schweiz in dem sich verschärfenden internationalen Wettbewerb aus. Mit den zusätzlichen Mitteln aus Studiengebühren soll an den Hochschulen eine Qualitätsoffensive eingeleitet werden. Der angelaufene Bologna-Prozess, also die Umstellung auf ein zweigeteiltes Studium mit den international anerkannten Abschlüssen «Bachelor» und «Master», bietet eine einmalige Chance für eine umfassende Hochschulreform. Gefördert werden soll insbesondere die Lehre. Die Studie schätzt, dass mit den Mitteln aus zusätzlichen Gebühren etwa 800 Professuren geschaffen und so die Betreuungsverhältnisse gerade in den Geistes-, Sozial- und Rechtswissenschaften massiv verbessert werden können.
Damit die Umstellung auf höhere Studiengebühren in sozial verträglicher Form geschehen kann, werden in der Studie verschiedene Finanzierungsmodelle erörtert. Dabei zeigt sich, dass mit einem staatlichen Mitteleinsatz von rund 100 Mio. Franken pro Jahr rund 60 000 Studierende (also rund die Hälfte der heute an Hochschulen und Fachhochschulen eingeschriebenen Studenten und Studentinnen) in den Genuss von teils verzinslichen, teils unverzinslichen Darlehen gelangen könnten. Darlehen sind komplementär zu Stipendien und parallel zur Erhöhung der Gebühren. Die Studie betont, dass mit diesen Instrumenten die Chancengleichheit gegenüber dem heutigen Zustand vergrössert würde. Gleichzeitig sollte die Studienqualität vor allem dank verbesserter Betreuung und effektiver Umsetzung des Bologna-Prozesses spürbar erhöht werden, damit die Schweiz international an der Spitze mithalten kann.