Aus historischen Gründen sind Kantone Eigentümer von diversen Unternehmen wie Kantonalbanken oder Gebäudeversicherungen. In jüngster Zeit wurde die Leistungserbringung in Bereichen wie Energie, Gesundheit, Verkehr, Bildung oder Informatik zudem vermehrt in rechtlich eigenständige Gesellschaften ausgelagert. So entwickelt sich die kantonale Verwaltung zunehmend zu einer Art Konzern, der an privatwirtschaftlich orientierten Unternehmen beteiligt ist.
Das zweite Kantonsmonitoring von Avenir Suisse liefert eine Übersicht über den Umfang und die Struktur sowie potenzielle Risiken dieser kantonalen Beteiligungsportfolios. Zudem wird das Beteiligungsmanagement der 26 Kantone analysiert und verglichen. Die Studie erfasst rund 1000 Unternehmensbeteiligungen, die mit einem Gesamtwert von 8.3 Mrd. CHF in den Büchern der Kantone stehen. Aufgrund der zurückhaltenden Buchhaltungspraxis ist die tatsächliche Bedeutung der Beteiligungsportfolios aber weit höher. Angesichts dieser beträchtlichen Vermögenswerte mangelt es in vielen Kantonen sowohl an Transparenz als auch an systematischem Management. Nur wenige Kantone verfügen bislang über fundierte Grundlagen für systematisches Beteiligungsmanagement.