Die Schweiz hat im 20. Jahrhundert ein dichtes soziales Auffangnetz aufgebaut, um das wir im internationalen Vergleich beneidet werden. Aber obwohl sich die Lebens- und Arbeitskulturen in den letzten Jahrzehnten gründlich verändert haben, bilden unsere Sozialwerke immer noch die gesellschaftlichen Strukturen der 1970er-Jahre ab. Ausserdem hat der medizinische Fortschritt und die damit einhergehende Zunahme der Lebenserwartung unsere Ansprüche an die Gesundheitsversorgung verändert, zum Teil mit schwerwiegenden Kostenfolgen. Diese Entwicklungen binden immer mehr Steuer- und Prämiengelder sowie Lohnbeiträge für die soziale Sicherheit, und sie belasten Unternehmen und Individuen. Avenir Suisse erarbeitet Handlungsstrategien, um den Schweizer Sozialstaat in mittlerer und längerer Frist (wieder) finanzierbar zu machen und den Wohlstand pro investierten Franken zu verbessern.
Wie machen wir die Altersvorsorge zukunftstauglich?
Rezepte für eine reformmüde Schweiz
Die Menschen in der Schweiz werden immer älter, aber wie sollen diese zusätzlichen Lebensjahre finanziert werden? Seit 50 Jahren bildet das Drei-Säulen-System die Grundlage der Altersvorsorge – ein Modell, das im internationalen Vergleich als vorbildlich gilt. Doch im Abstimmungsjahr 2024 blieben die entscheidenden Schritte aus: Weder wurde die AHV nachhaltig gestärkt, noch Reformen in der beruflichen Vorsorge umgesetzt. Wie gut ist unser System auf die heutigen und künftigen Herausforderungen vorbereitet? Wie finanzieren wir die steigenden Kosten der Langzeitpflege? Und könnte das neue Konzept eines Fünf-Säulen-Modells die Lösung sein?
Zu diesen Fragen diskutierten unter der Leitung von SRF-Bundeshausredaktor Philipp Burkhardt am «Monday for Future» im Berner Raiffeisenforum: Johanna Gapany (FDP-Ständerätin FR), Melanie Mettler (GLP-Nationalrätin BE), Andreas Christen (Leiter Research Vorsorge bei Swiss Life) sowie Jérôme Cosandey (Experte für Sozialpolitik bei Avenir Suisse).