Schadet der Schweizer Föderalismus der wirtschaftlichen Entwicklung? Ursprünglich Sinnbild für bürgernahe Politik und Garant wirtschaftlicher Freiheit, wird unser Föderalismus heute oft mit wettbewerbsfeindlicher Abschottung, überforderten Kantonen, teuren staatlichen Leistungen, eklatanten Steuerunterschieden und intransparenten Kooperationsverfahren gleichgesetzt.
Die fragmentierte Gliederung in 26 Kantone und knapp 2800 Gemeinden spiegelt die realen Lebensverhältnisse der Bevölkerung immer weniger. Zudem gefährdet eine im Ländervergleich rekordhohe Umverteilung von Zentren in die Peripherie das Wachstum der wirtschaftsstarken Metropolitanregionen. Die geltenden föderalistischen Strukturen drohen gerade jene Werte aufzuweichen, die die Schweiz einst stark gemacht haben: Eine offene Wirtschaftsordnung und die wirksame Begrenzung der staatlichen Einflusssphäre. Es braucht Reformen, die den Wettbewerb zwischen den Gebietskörperschaften wieder auf eine offene und faire Grundlage stellen und der Schweiz einen neuen Schub an politischer Innovation, Kreativität und Entdeckerfreude bescheren.